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Städtereise Heidelberg

heidelberg2014-2049Über Ostern gegen Süden zu fahren ist keine gute Idee… Gegen Norden scheint eine Alternative zu sein. Die Frage ist: Wo kommen wir mit dem Auto hin ohne einen ganzen Tag fahren zu müssen? Heidelberg, das ist die Antwort! Eine Stadt, welche mir aufgrund Rap Legenden wie Torch und Toni L ein Begriff ist. Eine Stadt, welche berühmt für ihre Universität und der grossen Anzahl Pubs ist. Nach ca. 3 Stunden Autofahrt ist man bereits in der wunderschönen Altstadt. Natürlich nur möglich aufgrund aufgehobener Geschwindigkeitslimiten.

Heidelberg war um Ostern sehr belebt. Ich hatte mir die Stadt ruhiger und kleiner vorgestellt, jedoch platzte der alte Teil der Stadt förmlich aus den Fugen vor lauter Leben. Ein spezieller Ratschlag meiner Seite ist die legendäre Kneipe Sonderbar oder auch „Betreutes Trinken“ genannt. Alt rusikal ein wenig schmuddelig aber so echt wie es nur sein kann! Die Getränke-Karte spricht für sich und ist einmalig in ihrer Art.

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An Schildern stehen Botschaften wie zum Beispiel: „Hier könnt ihr Absinth trinken bis euch die Ohren abfallen“, an der Türe steht „Raus ihr Ratten!“. Die kleine Toilette enthält Mohammed Karikaturen und ein Bild des Papstes in Dämonenform. Der Besitzer und Wirt ist Michael Markert (siehe Bild)

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Der gebürtige Hamburger weiss wie man eine echte Taverne leiten muss. Frech, ehrlich und gezeichnet vom Leben und dem Alkohol. Er darf aber auf keinen Fall unterschätzt werden. Als einer von ganz wenigen in Deutschland ist Martin ein Einser-Jurist. Im Schnitt nur 0.2% der Jura-Absolventen erreichen diesen Abschluss. Er ist ein Stadtunikat, er gehört zum Inventar!

Der Spiegel schrieb über ihn:

Die Prüfungen liegen inzwischen über 40 Jahre zurück – es war die Zeit der 68er und der Studentenproteste, des Aufstands gegen Staat und Bürgerlichkeit. Zur Examensprüfung packte Markert die Gesetze in einen Campingbeutel und erschien im Smoking – mit langen Haaren. Eine Provokation. Fast wäre er deshalb fast nicht zugelassen worden. Auch die Studienstiftung haderte mit ihrem rebellischen Stipendiaten. Das „Sehr gut“ bekam er trotzdem.

Der komplette Artikel könnt ihr euch hier ansehen.

Die Sonderbar ist ein Ort voller Leben und darf beim Aufenthalt in Heidelberg neben all den anderen Attraktionen nicht vergessen werden. Hier geht es keine 10 Minuten und man kommt mit den Menschen ins Gespräch, lacht und trinkt zusammen bis Michael ruft: „Wer jetzt noch einen Saufen will soll vorwärts machen! Raus ihr Ratten ich will endlich schlafen gehen!“ Die Gäste fühlen sich nicht angegriffen, sie erwidern ihm ein nettes Lächeln und verlassen nach und nach die Bar. So ist er, so kennt ihn jeder, er meint es nicht böse, er ist ehrlich!

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Bild 1 „I lost my heart in Heidelberg“: 1/80 sec, f/5.6, ISO 100, 24mm
Ein klassischer Lucky-Punch. Ich hatte keine lange Zeit zum vorbereiten. Dies zeigt die Wichtigkeit, dass die Kamera immer griffbereit sein sollte und die Einstellungen je nach Lichtverhältnissen angepasst werden müssen. Hätte ich länger Zeit gehabt, hätte ich vermutlich die Verschlusszeit verkürzt, doch dann hätte ich die Situation bereits verpasst. Immer versuchen zu antizipieren was kommen könnte

Bild 2 „Portrait Michael Markert“: 1/100 sec, f/1.6, ISO 1600, 50mm
Zur später Stunde war ich mit dem 50mm 1.4 unterwegs, um in der Dunkelheit ohne künstliches Licht brauchbare Bilder zu schiessen. In der Sonderbar zahlte sich dies aus. Durch das Öffnen der Blende musste ich nur auf ISO 1600 erhöhen. Den Moment des Bildes habe ich geduldig abgewartet. Ich wusste das der Wirt kurz nach draussen ging und wartete bis er die Türe wieder öffnete. Der Blick direkt in die Kamera und die zeigt seine wahre Mimik (kurz darauf von Überraschung und dann von einem Lachen begleitet)

Bild 3 „Die Geschichten im Betreuten Trinken“: 1/100 sec, f/1.4, ISO 1250, 50mm
Ich bin überzeugt, dass dieses Bild eine Geschichte erzählt. Deswegen möchte ich die Situation nicht genauer beschreiben und der Fantasie des Betrachters freien Lauf lassen.

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