Mit schwerem Herzen packten wir unseren Rucksack. Pepe schenkte uns noch je ein Pack Zigarren, welche von den Feldern von Vinales stammen. Nach einem letzten Kaffee und einer sehr emotionalen Verabschiedung machten wir uns auf den Weg zum Zentralplatz. Letzte Nacht habe ich mit Frank Ernesto vereinbart, dass er mir zwei PET-Flaschen frische Kaffeebohnen bringt. Er hielt Wort und brachte uns diese Bohnen, welche meiner Meinung nach zum weltweit besten Kaffee beitragen.
Mit zwei deutschen Touristen hatten wir ausserdem vereinbart zu viert mit einem Taxi zum Flughafen zu reisen, um die Kosten zu teilen. So kam es, dass wir um acht Uhr Abends mit vielen anderen Touristen und der kubanischen Baseball Mannschaft, sowie der mexikanischen Volleyball Mannschaft (die Spieler taten mir Leid, da sie viel zu gross für die Economy-Klasse waren) in den Flieger nach Paris stiegen. Da sitzen wir nun, zehn Stunden in einem engen Stuhl, darauf wartend, den grossen Teich erneut zu überqueren. Quasi zurück in die Zukunft! Ich beginne zu reflektieren und Blicke auf die beste Reiseerfahrung zurück, welche ich bisher erleben durfte. Es waren zwei Wochen, die mich als Mensch sicherlich ein Stück verändert haben und nun ist es mein Ziel, einen Teil dieses Lebensgefühl mit in die Schweiz zu nehmen. Sicherlich, die Regierung macht viele Fehler, korrigiert diese nur schleppend. Ich würde nicht mit unserem System tauschen wollen, denn die kubanische Regierung macht es ihren Bürgern nicht einfach… Es ist aber bei drückend, wie die Menschen damit umgehen. Wie sie es schaffen, so offenherzig zu sein und gar mit uns „reichen Touristen“ ihre eigenen Dinge teilen, obwohl sie doch so wenig besitzen. Es sind die Menschen, die alleine nur einzelne Tropfen an Gutmütigkeit und nicht gegen das grosse Meer des kommunistischen Systems ankommen. Doch was ist ein Meer nicht auch, als eine Ansammlung einzelner Tropfen? Im Kollektiv wird der Einfluss sichtbar!
1/250 sec, f/6.3, ISO 100, 105mm