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Japan – Tag 7: Gipfelsturm beim schwimmenden Schrein

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Per ruckelndem und knarrendem Zug und Fähre ging es nach Miyajima. Diese prachtvolle Insel ausserhalb Hiroshima ist Heimat des schwimmenden Schreintores, welches bei Flut auf den Wellen zu treiben scheint. Doch die Insel lohnt sich nicht nur wegen dem Torii und dem Tempel sondern lockt mit ihren traumhaften Hügeln und Wäldern (EDIT Voellmy: Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir in dieser Landschaft mit etwas Glück Godzilla antreffen könnten oder den versteckten Eingang zum Jurassic Park!) und den frechen Rehen welche überall umherschleichen. Herumschleichen ginge ja noch, nein sie verfolgen einem und ein guter Tipp an dieser Stelle: keine Plastiktüten oder Papier in den Händen halten, dass lieben sie und man wird sie nicht mehr los. Nach unserer Besichtigung des Tores bei Flut, dem dazugehörigen Tempels Itsukushima-jinja und einer Stärkung mit leckerem Essen, hatten wir nur noch ein Ziel. Der Gipfel des Mt. Misen.

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1/50sec, f/4.0, 60mm, ISO 5000

Der Mt. Misen ist mit 530m der höchste Berg von Miyajima und ist zu unserem Glück mit einer Seilbahn gemütlich erreichbar. Obwohl als ich die Seilbahn sah, war ich mir nicht mehr so sicher ob wir nicht doch besser gewandert wären (EDIT Voellmy: Das Land, welches Toyota und weitere souveräne Autos baut, erhält von mir in Sachen Ingenieurs-Kunst blindes Vertrauen… Nur nicht weiter darüber nachdenken). Kleine, uralte und knatternde Gondeln erwarteten uns. Mit mulmigem Gefühl und geduckt (ja sogar wir (EDIT Voellmy: Hobbits) mussten den Kopf einziehen um einzusteigen) nahmen wir darin Platz. Das mulmige Gefühl wurde jedoch schnell durch die super Aussicht verdrängt und wir konnten es kaum erwarten oben anzukommen. Noch einmal die Gondel wechseln, diese war auch nicht besser, und wir haben es fast geschafft.

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1/100sec, f/6.3, 24mm, ISO 100

Am Ende steht noch ein 30 minütiger Aufstieg bis zur Spitze an. Für uns Schweizer Bergkinder ein Klacks, dachten wir. Doch uns erwarteten natürlich wieder einmal TREPPEN. Diese verfluchten kleinen Mistdinger! Ich glaube ich bin noch nie so viele Treppen gestiegen wie in Japan. Und wenn sie doch wenigsten ähnlich wären, nein mal ein Riesentritt, dann wieder ein kleinerer. Noch mit den gestrigen Treppen in den Schenkeln bissen wir auf die Zähne und stürmten den Gipfel und wurden für die Strapazen belohnt. Oben angekommen waren wir einfach nur sprachlos. Nicht weil wir atemlos waren, nein wir wurden mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Bei schönstem Wetter bot uns eine Sicht übers Meer mit den vielen Inseln sowie bis Hiroshima und ins Hinterland. Berührt über die uns gebotene Aussicht genossen wir noch die letzten Sonnenstrahlen auf dem Misen bevor wir uns dann wieder auf den Abstieg machten. (EDIT Voellmy: Wir waren verblüfft, dass doch einige Japaner mit ihren Sonntagskleider und –Schuhen ebenfalls bis zur Spitze vordrangen. Eine Frau hatte gar hohe Absätze an… Wir dürfen uns also nicht über die Anstrengung beklagen, oder zumindest nur heimlich.)

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GoPro Hero 4

Im Dorf angekommen konnten wir dann das Torii noch bei Ebbe besichtigen, ja sogar berühren. Erst wenn man ganz nah davor steht, realisiert man wie gross dieses Tor (16m) wirklich ist. Doch nun auf zur Besichtigung unseres Zimmers. Wir sind in einem Ryokan einquartiert. Ein Ryokan ist ein traditionelles japanisches Gasthaus. Das heisst, in den Zimmern gibt’s Tatamimatten und Futons statt Betten. Wir entschieden uns für das Sakuraya, direkt am Meer. Unglaublich nett empfangen waren wir gespannt was uns erwartet. Ein schönes schlichtes Zimmer, riesengross für japanische Verhältnisse doch leider auch etwas kalt. Warm einpacken und zusammen kuscheln war die Devise. Und so haben wir auch unsere erste Nacht in einem Ryokan gut überstanden.

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1/30sec, f/4.0, 24mm, ISO 400

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