05.30 und ich bin bereits hellwach. Rucksack ist gepackt und los geht’s, doch ich habe keine Ahnung wohin. Es geht für mich auf eine Überraschungsreise die ich von Voellmy zum Geburtstag erhalten habe und dieser kostet meine schier verzweifelte Unwissenheit in vollen Zügen aus.
Mit verbundenen Augen und „Noise Cancelling Kopfhörer“ watete ich am Arm von Voellmy durch den Flughafen und stieg immer noch ohne die geringste Ahnung über die Destination ins Flugzeug. Umso grösser war die Freude, als ich realisierte dass wir in Hamburg angekommen sind, denn die Hansestadt war schon längst eine Wunschdestination von uns beiden.
Mitten in St. Pauli, zwei Gehminuten von der bekannten Reeperbahn entfernt waren wir in einem bunten Airbnb untergebracht. Beste Ausgangslage für ein lebhaftes Wochenende in einer pulsierenden Gegend. Da wir eine Stunde vor Anpfiff des St. Pauli Spiels angekommen sind, steuerten wir als erstes gleich das Stadion an und versuchten noch an Tickets zu kommen. Leider erfolglos trotzdem war es witzig das bunte Treiben vor dem Stadion inkl. Fettes Brot zu beobachten. Nach einiger Zeit zogen wir von dannen Richtung Hafen und Elbtunnel. An der Sonne flanierten wir dem Hafen entlang, genossen unser erstes Astra und Frikadellen Brötchen und schlenderten dann total entspannt durch den Elbtunnel (NOT, ich hasse Tunnel…). Auf der anderen Elbseite erwartete uns dann die Hamburger „Skyline“, welche sich definitiv sehen lassen kann.
Den Rest des Nachmittages bummelten wir noch durch die Innenstadt und machten etwas Windowshopping, bevor wir uns für einen Powernap zurück in unsere Unterkunft machten. Wir wollten schliesslich fit sein für das Nachtleben. Nach einer total leckeren Stärkung (#bödele) stürzten wir uns ins Hamburger Nachtleben. Und das hat es in sich. Nebst den Rotlicht-Etablissements wartet St. Pauli mit unzähligen Bars, Pubs und Restaurants mit Livemusik auf. Für jeden ist etwas dabei, ob alt oder jung, Elektro oder Pop, Hipster oder Fischer, alle feiern gemeinsam Seite an Seite bis mitten in die Nacht hinein oder besser gesagt bis mitten in den nächsten Morgen. Wir haben nicht durchgehalten wollten aber auf keinen Fall den Fischmarkt verpassen und sind deshalb in aller Herrgottsfrühe wieder aus den Federn. Halb 6 Uhr, doch entlang der Reeperbahn sind die Pubs noch Rappelvoll, fast jedes Lokal ist noch geöffnet und es herrscht eine Stimmung als wäre erst Mitternacht. Doch langsam beginnt sich die alkoholisierte Masse zu verschieben, nicht etwa nach Hause, sondern an den Hafen. Dort findet jeden Sonntag von 06:00 bis ca. 10:00 Uhr der Fischmarkt statt. Hier trifft sich halb Hamburg zum Katerfrühstück und zum letzten Bier begleitet von Live-Musik. Es wird geschunkelt, gelacht, Gemüse und frischen Fisch verkauft und der ein oder Andere macht bereits ein erstes Nickerchen. Ein kunterbuntes Treiben welches man sich auf keinen Fall entgehen lassen darf.
Was selbstverständlich auch auf unserem Programm stand, war eine grosse Hafenrundfahrt auf einer Barkasse. Eine zweistündige Bootstour entlang der Elbe bis hinaus zum grossen Frachthafen mit den vollbeladenen Riesenkuttern und auf dem Rückweg noch durch die Speicherstadt. Mit vielen Eindrücken und spannenden Informationen wie auch einem kleinen Schwips (natürlich wird man auf dem Kutter auch verköstigt) zogen wir weiter zur St. Michaelis Kirche und krakelten die unzähligen Treppen hoch hinaus bis in die Spitze des Kirchturms, welcher eine tolle Rundumsicht über ganz Hamburg bietet.
Da wir doch schon wieder eine Weile unterwegs waren und wir noch etwas Kräfte für den Abend benötigten legten wir eine Siesta am späten Nachmittag ein, um uns dann zu später Stunde mit voller Tatendrang in St. Paulis Nachtleben stürzen zu können.
Drinks im Halbliter-Glas und Karaoke…fulminant endete unsere letzte Nacht früh Morgens in Hamburg.
