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Tag 5: Havanna, Hershey-Train, Matanzas

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Der Tag begann mit einem Frühstück wie ich es noch nie erlebt habe: Im neunten Stock des Hotel Sevilla, in einem prunkvollen Saal mit Blick über die Dächer von Havanna standen die Tische für die wichtigen Gäste des Hotels bereit. Livia und ich waren die einzigen Gäste und wurden von vier Angestellten bedient. Dazu spielte ein Pianist an einem Flügel von John Lenon bis hin zu Frank Sinatra. Der Blick von weit oben hinab auf die Dächer von Havanna lies erahnen, weshalb Al Capone am selben Ort gerne speiste.

Nach dem luxuriösen Morgen stand aber eine andere Aufgabe bevor. Unser zweiter Versuch mit dem Hershey-Zug nach Mantancas zu fahren. Dieses Mal klappte es und der Zug fuhr pünktlich am Bahnhof Casablanca ab. Wir waren die einzigen Touristen an Board und erhielten dementsprechend fragende Blicke. Nach einem Weilchen waren schwenkte das Hauptthema weg von den zwei weissen Rucksack-Touristen hin zu alltäglichen Gesprächen. Viele Zug Gäste begrüssten sich herzlich und vor allem der Kontrolleur schien jeden Fahrgast zu kennen. Diverse Stopps an kleinen Stationen, ein paar hundert Meter in die Gegenrichtung falls jemand vergessen wurde oder am Hershey-Bonhof telefonieren musste gehörten scheinbar zur Tagesordnung. Es war ein Einblick in das kubanische Leben wie es echter nicht hätte sein können. Schulkinder, die eine Station weiterfuhren an einen Ort, der für unsere Augen mitten im Nirgendwo war oder Farmer, die Säckeweise Obst oder Früchte transportierten liessen die vierstündige Fahrt schneller vergehen als wir uns das vorstellten. Für das touristische Auge war die Reizüberflutung vorprogrammiert.

Am Endbahnhof von Matanzas zeigte uns ein freundlicher alter Mann (ein Musiker, welcher in Havanna Piano spielte) den Weg ins Zentrum der verschlafenen Stadt. Auf dem Weg wurden wir von einem Schlepper angesprochen, welcher behauptete den Weg in unser gewünschtes Casa Particular zu kennen. Wie erwartet wollte er uns in eine andere Unterkunft führen, doch wir wiesen ihn darauf hin, dass es sich um das falsche Casa handle. Wiederwillige zeigte er uns den Weg in das Casa Azul, nicht ohne auf ein Trinkgeld zu bestehen. Als ich ihm 10 nationale Pesos geben wollte, drängte er darauf hin einen CuC $ zu erhalten. Um ihn loszuwerden willigte ich ein und so kamen wir schliesslich zu unserer Übernachtungsstätte.

Den Abend verbrachten wir in einem schicken Restaurant, welches vorzügliches Poulet-Fleisch mit braunem Reis mit Bohnen servierte. Zusammen mit einem Bucanero und einem Glas 15-jährigen Havanna Club Rum nahm der erlebnisreiche Tag ein ruhiges und erholsames Ende.

1/80 sec, f/16, ISO 100, 24mm

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