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Tag 7: Matanzas, Trinidad

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Um nach Trinidad zu gelangen mussten wir uns früh auf den Weg machen. Der Via-Azul Reisebus startete verkehrt aber bloss ab Varadero und so kam bis dort hin bloss das Taxi in Frage. Mit dem Bus fuhren wir dann sechs Stunden quer durch das Land um schliesslich in der charismatischen Stadt Trinidad zu landen. Die ländliche Stadt ist so authentisch, wie man es kaum beschreiben kann: Die holprigen Steinstrassen, die farbenfrohen Häuser, die Pferdekutschen und die Musik zeichnen diese Stadt aus. Die Farmer bzw. Cowboys reiten quer durch die Strassen und geniessen im Gegensatz zum schwerfälligen Auto den Vortritt. Da es in Trinidad mehr Casa Particulares gibt als sonst wo (ca. 400) ist der Markt um Touristen heiss umkämpft. Bei der Ankunft am Busbahnhof wollten uns diverse Anbieter und Schlepper abfangen. Wir hatten bereits eine Adresse: Eine ältere kubanische Frau namens Maritza empfing uns herzlich mit Umarmen und Küssen als wir spontan ohne Reservation vor ihrer Türe standen. Als sie hörte, dass Livia bereits vor vier Jahren bei ihr übernachteten freute sie sich um so mehr über das Wiedersehen!

Wir erfuhren, dass wir genau zur richtigen Zeit nach Trinidad gekommen sind: Es ist Karneval! Den ganzen Tag feiern die lokale Bevölkerung mit lauter Musik den Sommer und verkaufen (meist alkoholische) Getränke und leckeres Essen wie Spanferkel-Brötchen. Am Nachmittag sahen wir bei einem Spaziergang durch die Stadt eine Probe einer Tanz-Kinderaufführung. Schon bei diesem Anblick wird einem klar weshalb die Erwachsenen Kubaner den Rythmus im Blut haben. Bereits in sehr jungen Jahren beherrschen sie einen Hüftschwung, von dem die meisten Schweizer bloss träumen können. Die Eltern der Kinder beobachteten die Schritte der Kinder genau und kritisch und es schien als wollten sie hier nichts weniger als die Perfektion ihrer kleinen Sprösslinge.

Zurück bei Maritza verwöhnte sie uns mit leckerem Hummer und vielen Beilagen, so dass fast ein Schamgefühl aufkam, dass wir nicht alles aufessen konnten. Mit einem starken Völlegefühl zogen wir uns in das Zimmer zurück und wollten bereits schlafen gehen, da wir für den nächsten Tag einen Ausflug in die Berge zum „El Nicho“ Wasserfall gebucht hatten. Doch die Musik, welche durch die Gassen der Stadt hallte, lockte uns zu sehr: Kaum hatten wir das Casa verlassen sahen wir eine Menschenmenge, die klatschend und tanzend zu einer Live Big-Band mit Trompeten und Trommeln durch die Strassen wuselte. Neugierig schlossen wir uns dem Zug an und kamen auf den selben Platz, auf dem am Nachmittag die Tanzprobe stattgefunden hatte. Die halbe Stadt schien auf den Beinen zu sein. Von jung bis alt waren alle Art von Menschen versammelt und konnten berauscht von der Musik und dem omnipräsenten Alkohol die Füsse kaum stillhalten. Das Gefühl war sehr ansteckend und so wurden Livia und ich auch immer mehr in den Bann dieses Festes gezogen. Erst nach Mitternacht und einigen Mochjitos intus warfen wir uns erschöpft ins Bett, wohlwissend, dass wir am nächsten Morgen beim Cubatour Büro sein mussten.

1/250 sec, f/11, ISO 100, 28mm

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