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Tag 8: Trinidad, „El Nicho“

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Mit einem Kater vom Vorabend gingen wir um 09:00 an den Treffpunkt um die Fahrt Richtung Wasserfall in den Bergen zu starten. Da wir an diesem Tag die einzigen Touristen waren, wurden wir mit einem Jeep-Taxi chauffiert. Der ältere Herr stellte sich im Verlaufe des Tages als gekonnter Fahrer heraus, da die Strassen im Hinterland von Trinidad von mässiger Qualität waren: Von Schlaglöchern kann nicht die Rede sein, denn die Strassen waren teilweise so aufgerissen, dass es einer Rally-Fahrt glich. Nach gut zwei Stunden erreichten wir hoch oben in den Bergen nach etlichen kleinen Dörfer und Farmen den grössten Wasserfall der Gegend. Der Guide erklärte uns, dass in diesen Tagen viele Kubaner hier seien, die in diesen Gewässer Baden oder auch Ferien machen. Wäre ich Kubaner würde ich es ihnen gleich tun, denn die Flora und die Aussicht an diesem Ort war grandios. Die botanischen Gärten der Schweiz sind ein Witz gegen die Pflanzenvielfalt, die hier wild wächst. Orchideen, Fikus, Mariposa und Kaffee um nur ein paar davon zu nennen. Ein Bad unterhalb des Wasserfalls zusammen mit den Einheimischen liessen wir uns natürlich nicht entgehen. Scheinbar waren wir bezüglich der kühlen Wassertemperatur auch wesentlich besser abgehärtet. Bei der darauf folgenden Verpflegung (wieder eine sehr üppige Mahlzeit) begann es zu regnen, gefolgt von mehreren Donnerschlägen. Man konnte förmlich spüren wie der Wald die Feuchtigkeit in sich aufsog und zu atmen begann. Bis auf die frische Brise an die nassen Badekleider kann ich nicht behaupten, dass das vom Himmel fallende Wasser störend wirkte. Im Gegenteil. Es passte zu dieser Art Natur und unterstrich die Stimmung um so mehr.

Erst hier ist mir aufgefallen, welche Vielfalt das ganze Land besitzt. Die in der Zeit stehen gebliebene Stadt Havanna deren Beton langsam zerfällt, die ländliche und flache Stadt Trinidad mit ihren Cowboys und gleich dahinter die hügeligen grünen Berge der Region. Während dieser Reflektion wird mir wieder bewusst, dass wir uns auf einer karibischen Insel befinden auf einer Dachterrasse, in einem Schaukelstuhl und der Musik der Strassen in den Ohren. Abwechslungsreiche Menschen, brennend heisse Sonne und schüttender Sommerregen… Und erst seit einer Woche in diesem Land und schon beginnen wir den gemütlichen und entspannten Lebensstil zu kopieren. Eile? Was bitte soll das bringen? In der europäischen Eile beginnen wir nicht Zeit für uns zu sichern, sondern vergessen dabei überhaupt das Leben zu geniessen.

1/320 sec, f/8, ISO 100, 93mm

 

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