Die Rotoren wirbeln den Staub durch die Luft. Durch die Kopfhörer ertönt eine freundliche Begrüssung unseres Piloten und ich strahle wie ein Kleinkind im Spielwarengeschäft. In Simbabwe angekommen heben wir zu einem 15 Minütigen Helikopter Rundflug ab. Das erste Mal im Helikopter und dann erst noch über einem imposanten Naturwunder, den Viktoriafällen. Am Horizont türmt sich eine 300 Meter hohe Gischtwolke empor und lässt das Ausmass der Fälle etwas erahnen. Entlang tiefen Schluchten die sich durch das ansonsten ebene Gelände schlängeln fliegen wir direkt auf die Kante des Wasserfalls zu. Spektakulär und atemberaubend. Wir haben noch nie zuvor etwas so wundervolles gesehen. Auf einer Breite von 1708 Meter (zweimal das höchste Gebäude der Welt, Burj Khalifa) stürzt sich die tosende Wassermasse 110 Meter senkrecht in die tiefe. Das Sonnenlicht bricht sich in der Gischtwolke und zaubert einen bunten Regenbogen über die Fälle. Wir sind zutiefst berührt von diesem unglaublichen und majestätischen Naturspektakel. Ein Traum wurde wahr! Wir sind tatsächlich, wie einst David Livingstone, von Kapstadt bis zu den Viktoriafällen gereist.
Überwältigt von den Bildern aus der Luft, machten wir uns danach zu Fuss auf Erkundungstour. Durch saftig grüne Wälder, begleitet durch ein ohrenbetäubendes Rauschen versuchen wir einen ersten Blick auf die Fälle zu erhaschen. Noch ist alles Dicht bewachsen und es ist kaum zu glauben, dass in wenigen Metern Entfernung unglaubliche Wassermassen in die Tiefe stürzen. Dann lockert sich der Regenwald und die Bäume geben endlich den Blick auf die Viktoriafälle frei. Die Aussicht ist überwältigend und unbeschreiblich. Entlang der glitschigen Kante kann man, soweit es die trübe Wasserwolke zulässt, in die Schlucht hinab blicken. Hier erfährt man den Titel „grösster Wasservorhang der Erde“ am eigenen Leibe. Die Gischt prescht nieder, heftiger als jede Dusche und lässt uns nass bis auf die Knochen, diesen unvergesslichen Anblick genossen.
