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Chobe – Der Spielplatz der Tiere

„You must not walk, there are Lions in the camp.“

Mit diesen Worten sauste der Campingplatz-Aufseher von einem Platz zum Andern. Fast schon hysterisch suche ich meine Taschenlampe. Es ist bereits am Eindunkeln. Voellmy wirft noch zwei drei zusätzliche Holzscheite ins Feuer. Ein Feuer dieser Grösse hatten wir in der ganzen Zeit noch nie. Unsere Nachbarn auf dem Campingplatz haben sich im Auto verschanzt. Bei jedem Rascheln und Knistern horchen wir auf. Kurz zuvor haben wir die Löwen, welche sich nun in unserem Camp befinden noch auf der Strasse gesehen. Sieben Stück. Grosse, ausgewachsene und muskulöse Löwinnen mit ihren Jungen. Sie haben uns stundenlang den Weg blockiert. Mit meiner Nervosität mache ich Voellmy halb wahnsinnig. Er drückt mir ein Glas Wein in die Hand: „Entspann dich“. Wein hilft. Wir hören die Löwen, sehen sie jedoch in dieser Nacht nicht mehr.

Massenhaft Tiersichtungen

Der Nationalpark Chobe Riverfront trumpft bei uns mit massenhaft Tiersichtungen auf. Herden von Giraffen, Büffeln, Impalas und Paviane zu Lande und unzählige Krokodile und Hippos im Wasser. Doch hauptsächlich Löwen. Eigentlich fuhren wir entlang dem Chobe von einem Löwen zum Nächsten. Es machte den Anschein, dass dieser Park tausende von Löwen beherbergen muss. Wir gerieten fast schon in die „schon wieder ein Löwe“ Stimmung. Doch nur fast, denn diese gemütlichen und majestätischen Tiere ziehen uns in ihren Bann. Nun es sind Katzen und wir lieben Katzen.

 

Savuti – „One dead country“

Was wir in Chobe Riverfront antrafen hätten wir eigentlich von Savuti erwartet, wo wir kurz zuvor waren. In der südwestlichen Ecke des Chobe Nationalparks wird einem Savuti als Jakobskrönung der Nationalparks angepriesen. Massen von Tierherden werden hier versprochen und auch die klassischen flachen Savannen mit Endlossicht die man aus den BBC-Dokumentationen kennt. Mit grossen Erwartungen fuhren wir ungefähr vier Stunden durch tiefen Sand von Kwai nach Savuti und was sahen wir – NICHTS. Absolut nichts. Kein Kudu, kein Impala kein Zebra, nicht einmal einen Vogel. Die Savuti Ebene wirkte fast schon ausgestorben. Oder wie es eine amerikanische Genossin ausdrückte: „This is one dead country“.  Fairerweise muss man sagen, dass aufgrund des vielen Regens das Gras circa zwei Meter hoch gewachsen ist und fast jedem Lebewesen das ideale Versteck bietet. 
Doch auch ohne grosse Tiersichtungen bietet Sauvti fantastische Landschaften. Runde beige Felsformationen türmen sich am Horizont und bieten atemberaubende Rundumsicht. Dazu benötigt es jedoch etwas Wagemut und Klettergeist. Wagemut, da man zu Fuss durch das Jagdrevier der Leoparden streift und Klettergeist weil absolut keine Wege auf diese Hügel führen. 
 
Schon etwas verzweifelt sind wir in der Zwischenzeit auf der Suche nach einem Leoparden und ärgern uns fast schon ein bisschen wenn wir hinter einer Elefantenherde oder Löwenrudel feststecken. Dieses Tier will uns einfach nicht vor die Linse springen (#Luxusproblem). 
 
Chobe hat uns definitiv mit seiner einzigartigen Landschaft und den vielen Tieren in den Bann gezogen (auch ohne Leoparden). 
 

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