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Hippos und Night Safari in St. Lucia

Buffalo
Ich verspüre ein starkes Kribbeln in meinem Bauch und nein es ist keine Magenverstimmung. Unsere erste Safari steht an und dann erst noch ein Nacht Game Drive in der Nähe von St. Lucia. Die Spannung steigt und ich strahle über beide Ohren hinaus, denn ich wusste bis vor kurzem noch nichts von der ganzen Sache. Voellmy hat dies klangheimlich als Geburtstagsüberraschung im Voraus organisiert. Freudig, nervös wie ein Kleinkind setzte ich mich in den Safari Jeep. Nach einer kurzen Einführung in Flora und Fauna dieser einzigartigen Region fuhren wir in den iSimangaliso Wetland Park. Es ist stockdunkel oder wie Mythenmetz es ausdrücken würde, es ist 12 Nachtigall (Ein Nachtigall entspricht der Dunkelheit in einem geschlossenen Kühlschrank).  Einzig zwei enorme Taschenlampen hüllen teilweise die Umgebung in einen hellen Schein. War da was oder ist es doch nur ein Busch? Unser Guide fährt mit einem guten Tempo quer durch die Savanne, der Wind weht in den Haaren, bis der Truck abprubt stoppt. Alle strecken den Hals und folgen gespannt dem Schein der Taschenlampe. Was er wohl gesichtet hat?
Ein Zebra, besser gesagt ein dummes Zebra, welches seit Jahren versucht den Zaun zu überqueren. Ich frage mich wie er den Truck steuern, die Taschenlampe navigieren und dann auch noch die Tiere sehen kann. Multitasking auf höchstem Niveau. Ok, ein Zebra gehört noch zu den einfacher zu sichtenden Tieren doch es folgten noch unzählige Kleintiere die wir wahrscheinlich nicht einmal bei Tageslicht gesehen hätten, wie zum Beispiel ein Chameleon oder diverse Bushbabys. 
Wir brausten weiter durch die Graslands des Parkes und sichten unzählige spannende Tiere. Unser Guide scheint in dem Park jede Ecke zu kennen wie seine Hosentasche. Antilopen, Büffel, Gnus, Hyänen und zu guter Letzt zwei Nashörner. Hinzu kommt dass man sich in totaler Finsternis mehr auf andere Sinne konzentriert und die Geräusch- sowie die Geschmackskulisse plötzlich ganz anders wahrnimmt. Gezirpe, gequake, ein Rascheln hier ein Heulen da. Unzählige verschiedene Geräusche die das ganze Erlebnis untermalen. Auch liegt eine Frische in der Luft die ist unbeschreiblich erfrischend und würzig. Die Spannung blieb von der ersten bis hin zu der letzten Sekunde genau gleich und machte diesen schönen Abend unvergesslich.
Tags darauf machten wir uns auf denselben Park bei Tageslicht zu entdecken. So sattelten wir unseren Kia und brausten los. Ich konnte meinen Augen kaum glauben, die Landschaft die sich vor mir eröffnete war grandios. Endlose grüne Savannen und Graslandschaften gesäumt von dicht bewaldeten Riesendünen. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl überkam uns und wir verstanden nun weshalb Afrika die Wiege der Menschheit genannt wird. Hier scheint die Welt, besser gesagt die Natur noch in Ordnung zu sein. Wir fuhren stundenlang durch die unberührte und vor allem intakte Natur. Bienen und Schmetterlinge, Riesenkäfer und Grillen aber auch Warzenschweine und Büffel. Alles ist vorhanden vom Kleinst- bis zum Grossvieh. Zur Abkühlung gönnten wir uns einen kurzen Sprung in den wilden indischen Ozean, bevor wir uns von der Landsafari auf das Wasser begaben. 
St. Lucia ist hauptsächlich für eines bekannt, seine vielen Hippos. Diese wollen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Auf einem schwimmenden Floss in bequemen Stühlen tuckerten wir über die braune Schlammbrühe genannt Lake St. Lucia. Nicht gerade zum Baden einladend aber das sollte es auch nicht. Denn dieser See beherbergt nebst Hippos auch noch Krokodile und Bullenhaie. Doch gemütlich per Boot über den See zu gleiten lohnt sich allemal denn diese enormen Riesendinger beim „süssen nichts Tun“ zu beobachten ist sehr amüsant. Lässt man seine Blicke über den See schweifen entdedeckt man immer wieder zwei sich drehende Ohren und Glubschaugen. Süss und niedlich, doch kommt man diesen riesigen Flusspferden näher, kann man verstehen weshalb sie so gefährlich sind. Nebst der Tatsachte das sie körperlich bereits Kolosse sind besitzen sie auch Riesenzähne, welche sie beim sehr ansteckenden Gähnen immer wieder zeigten. Bei Sonnenuntergang und mit Kaffee und Keksen in der Hand wir genossen wir diesen herrlichen Tagesabschluss.
 
 

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