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Ankunft im Tembe Elephant Park – Wildlife Act Volontariat

Wir wurden von Wildlife Act vorgewarnt, dass der Flughafen klein sei. Einen noch kleineren Flughafen als Birrfeld hätten wir nun aber doch nicht erwartet. Dies war aber Fakt. Typisch schweizerisch waren wir 5 Minuten vor der abgemachten Zeit am Treffpunkt, was selbstverständlich viel zu früh war für Afrika Zeit. In Richards Bay´s Flughafen wurden wir von Wildlife Act abgeholt und mit einer Verspätung von zwei Stunden mit drei weiteren Volontären per Minibus in unser Camp chauffiert. 4 1/2 Stunden sollte die Fahrt dauern, unser Fahrer machte drei daraus. Doch auch das reichte nicht aus um noch bei Tageslicht in dem Nationalpark einzutreffen und somit standen wir nach einer rasanten Fahrt im Dunkeln vor verschlossenen Toren. Der Nationalpark schliesst um 18:00 Uhr. Glücklicherweise erlaubten die Ranger uns eine späte Einfahrt und wir konnten im Mondschein durch die Tore des Nationalparks fahren, was sich in etwa wie die Einfahrt in den Jurassic Park anfühlte.

Die Stirnlampe montiert tappen wir im Finstern durchs Camp und bezogen unser Häuschen, welches sich viel „luxuriöser“ als vorgestellt entpuppte. Eine kleine Einführung in die Küche und die Aufteilung des Essens von Forschern und Volontären und dann hiess es für uns bereits anpacken. Essen kochen und so schnell wie möglich ins Bett, Tagwache ist bereits um 04.45 Uhr. Bis zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch immer nicht so genau was unsere Aufgabe sein wird.

Langsam erhellt sich im Osten der Horizont, bis eine feurig rote Kugel erscheint und den Himmel brennen lässt. Sobald es hell ist und wir uns auf einer Lichtung befinden, werden wir von Hayden in unsere Arbeit instruiert. Wir werden jeden Tag, morgens und abends, in den Busch fahren um hauptsächlich Löwen und Wildhunde zu monitoren, ihren Zustand und Aufenthaltsort aufzunehmen und weitere Verhaltensmuster zu beobachten und zu notieren. Eine kurze Einführung in die Technik des tracken und bereits sind wir den ersten Löwen auf der Spur. Die Tiere im Tembe Elephant Park ohne Sender aufzuspüren ist enorm schwierig, da hier die typisch afrikanischen Savannen fehlen und sich die Tiere im tiefsten Dickicht zurückziehen können. Dies wurde uns bewusst als wir auf einem Turm einen kolossalen Elefanten beobachteten und dieser innert Sekunden in den Bäumen verschwunden war. 

Doch zurück zu unseren Löwen. Mit viel Elan scannten wir die ersten Tiere. Schnell bemerkten wir, dass sich zwei ganz in unserer Nähe befinden. Wir fahren mit dem Truck ein Stück weiter und scannen wieder. Dies wird wiederholt bis uns nur noch ca. 50 bis 100 Meter von zwei Löwinnen trennen. Muxmäuschenstill sitzen wir auf dem Truck und starren in eine Richtung. Ich traue mich kaum zu schlucken und zu bewegen. Die Spannung steigt. Ein lautes Schnauben, ein Knacken. Werden sie sich bewegen? Die Spannung die in uns hochsteigt ist unbeschreiblich, einfach ein tolles Gefühl. Leider hatten die beiden Tiere keine Lust sich zu bewegen und somit kehrten wir erfolglos und total erschöpft um ca. 10:00 Uhr ins Camp zurück. Sobald wir vom Morgendrive zurückkehren, stürzen wir unser hinter den Kühlschrank und gönnen uns das wohlverdiente Frühstück und legen danach einen Power Nap ein. Erholt und ausgeschlafen steht am Nachmittag die Auswertung der Bilder von den Fotofallen, die im Park verteilt sind, an. Die Bilder müssen gesichtet und korrekt beschriftet werden. Angaben von Spezies, wenn möglich die Geschlechtsangabe, Hinweise auf die Identifikation des Tieres müssen gemacht werden. Eine absolut spannende und witzige Aufgabe, denn es scheint fast so, als ob gewisse Tiere mit der Kamera so richtig spielen. Andererseits, sieht man was so alles im Park herumspaziert und es wird uns nochmals so richtig bewusst, dass wir uns hier in wilder Natur befinden.

Um 16:00 Uhr fahren wir jeweils nochmals in den Busch um nochmals nach denselben oder anderen Tieren bis zum Eindunkeln zu suchen. Die Tage sind lang und intensiv und somit gehen wir alle sehr früh schlafen und verdauen das erlebte in einer erholsamen Nacht umgeben von wunderbarer Geräuschkulissse. 

 

Wir erleben hier unglaublich viele Begnungen mit mächtigen und teilweise furchteinflössenden Tieren. Manchmal treffen wir in grosser Distanz aufeinander und dann gibt es Momente wo wir uns wünschten das die Tiere uns doch nicht ganz so nahe kommen. Doch mehr dazu folgt in Kürze in weiteren Berichten.

 

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