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Tag 4: Zu nahe am Black Rhino

Tag 4 der challenge 4 a cause

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Als ich heute Morgen um 05:30 Uhr die Augen geöffnet und die Stirnlampe angeschaltet habe, konnte ich meinen Atem im Licht der Lampe sehen. Es war bitterkalt, ca. um Null Grad Celsius. Auch meine Fahrradkleidung, welche ich zum trocken aussen am Zelt aufgehängt hatte, war durch den dichten Nebel der Wüste sehr feucht. Da ich davon ausgegangen bin, dass es in ein paar Stunden wieder sehr heiss sein wird, zog ich trotzdem T-Shirt und kurze Hosen (mit Arm- und Beinwärmer) an. Kurz nach dem Sonnenaufgang fuhren wir los hinein in die eisige Kälte und den Nebel.

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Ein paar Kilometer weiter kamen wir an ein ausgetrocknetes Flussbett, dass nicht befahrbar war. Wir mussten unsere Mountain Bikes stossen und sahen auf dem Weg sehr frische Löwenspuren. Erneut schoss mir durch den Kopf, dass wir hier durch die Wüste von Namibia fahren und jederzeit ein Löwe um die Ecke kommen könnte. Um sicher keinen in der Nähe zu haben, fing David an zu singen. „That will scare them…“ Zügig fuhren wir weiter und durchquerten weitere Kilometer auf der Mars ähnlichen Oberfläche bis wir aus heitrem Himmel auf einer Anhöhe eine wunderschöne grüne Landschaft unten im Tal entdeckten. Der Fluss gab dieser tristen Landschaft Leben und zur Abwechslung einen grünen Farbton.

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Beim Camp angekommen waren wir die ersten und sogar vor den Fahrzeugen, welche Zelte und Rucksäcke bei sich hatten. Tom und ich beschlossen kurzerhand noch ein kleines Abenteuer zu unternehmen und so trugen wir unsere Bikes 250 Höhenmeter auf eine Sanddüne und versuchten fuhren den Sand hinab.

 

Erschöpft kehrten wir zum Camp zurück und ruhten uns ein wenig aus, bis einer der Begleiter verkündete: „Wir haben ein Black Rhino entdeckt! Wer will soll jetzt auf den Jeep hüpfen und mit uns mitkommen.“ Diese Chance lasse ich mir nicht nehmen und vergesse dabei sogar Tom zu informieren, welcher gemütlich ein paar hundert Meter weiter sein tägliches Sonnenbad / -nickerchen zu sich nahm. Als wir in die Nähe des Rhinos kamen, bewegten wir uns auf der Anhöhe des ausgetrockneten Flussbetts langsam voran und hatten danach eine einwandfreie Sicht auf das majestätische Tier. Ein Team von drei Leuten (inkl. Fotograf) bewegte sich vom Flussbett auf das Tier zu und plötzlich drehte es sich um. Nur ca. 50m lag zwischen ihnen. Da sie im Dickicht sassen konnten sie nicht sehen, dass das Rhino sie gehört hatte. Wie ich später erfahren hatte, konnten sie jedoch die Schritte spüren und den Atem des Tieres hören. Wir beobachteten alles von oben und versuchten mit wilden Handbewegungen zu signalisieren, dass die drei dort umbedingt weggehen sollen. Erst nach einer Weile realisierten sie, in welcher Gefahr sie stecken und entfernten sich schnell aus dem Gebiet. Was für eine Aufregung! Auch auf der Rückfahrt im Truck sass der Schock tief und die Hände des Fotografen zitterten stark: „I thought this is it dude.. I had a flashback of my whole life. I need something strong. Schnaps or something alike..“ Zurück am Lagerfeuer unterhielten wir uns noch eine ganze Weile über Nashörner und das Ereignis zuvor, bis wir uns in die Zelte verschoben.

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Morgen wird ein anstrengender Tag mit weiteren 70 Kilometer über Sand und Stein. Ich spüre langsam die Erschöpfung halte jedoch gut durch (wie auch Tom). Nun gilt es mental stark zu bleiben und die paar blauen Flecken und übersäuerten Muskeln zu ignorieren. Ab in den warmen Schlafsack und erholen. Hoffentlich träume ich nicht von diesem üblen Sand. Dieser Mist ist echt anstrengend, wenn man mit dem Fahrrad darüber bzw. durchfahren will…

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